Sonntag, 21. November 2004

Barça - Madrid (20.11.04)

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"... un orgasmo colectivo sin tapujos ni vergüenzas..., como el Kamasutra del fútbol..., desde anoche, el centro del mundo pasa por el Camp Nou..." (La Vanguardia)

Nun, nach diesem kollektiven Orgasmus habe ich mich auch dementsprechend gefühlt: ausgelaugt und betäubt vom Schreien und Jubeln; das Blut angereichert mit Endorphinen, wie nach einer Hormonbehandlung; verwirrt wegen der Unmöglichkeit das eben Erlebte mit seinen zahllosen Höhepunkten auch nur zu begreifen.

Schon beim Abspielen der Hymne verwandlte sich das mit 96600 Zuschauern völlig ausverkaufte (Schwarzmarktpreise bis 600,-) Camp Nou in einen farbenprächtigen Höllenkessel. Die 500 madridistas verstummten auf Nimmerwiederhören.

farbenspiel

Es gibt kein anderes Spiel in der Saison, bei dem die Leute dermaßen durchdrehen. Im Mittelpunkt der Agressionen gegen die Madrider Stars steht Figo, der seit seinem Weggang von Barça im Camp Nou nichts mehr zu lachen hat. Immerhin ist es nicht mehr so extrem wie vor ein paar Jahren, als ihm ein Schweinekopf vor die Füße geworfen wurde. Mir ist es unbegreiflich, wie er diese Hasstiraden aushält. Man muss sich klarmachen, dass er bei jeder, wirklich jeder Ballberührung ein schrilles Pfeifen auslöst. Gelingt ihm mal eine gute Aktion steigert sich die Wut dermaßen, daß nun die wüstesten Beschimpfungen einsetzen, die dann in Gesängen enden wie 'Ese Portugués - hijo puta es!'.
Ronaldo, auch Ex-Barça-Spieler, wird mit 'Gooordo - Gooordo' -Rufen begleitet, was wegen seiner aufgedunsenen Figur auch gerechtfertigt ist. Beckham kam diesmal glimpflich davon, wohl weil er nicht viel zustande gebracht hat. Als er schließlich ausgewechselt wurde, machte er ein so dumm-trauriges Gesicht, dass ich ihm die geistige Umnachtung nicht mehr absprechen kann.

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Ein anderes Phänomen hier in Spanien sind die rassistischen Entgleisungen einiger, leider nicht weniger Fans. So gab es große Proteste nach dem Spanien-England-Spiel in Madrid, als hauptsächlich A. Cole Ziel des Affengeschreis war. Hier im Camp Nou traf es nur Roberto Carlos, Eto'o wurde dagegen stürmisch gefeiert. Eto'o hat auch seine ganz eigene Art mit dem Rassismus umzugehen; indem er zum Beispiel sagt: 'Ich will immer rennen wie ein Schwarzer, um wie ein Weißer zu leben'. Nun ja.

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